Geschäftsideen für Online-Händler

Brauchen Online-Händler eine Geschäftsidee?

Man könnte glauben, dass ein Unternehmer, der sich für den Online-Handel als Business entschieden hat, damit gleichzeitig eine Geschäftsidee vorweisen kann. Das ist allerdings nicht ganz richtig. Bei der Festlegung auf den E-Commerce handelt es sich lediglich um Ihren Vertriebskanal. Eine Geschäftsidee umfasst weitere Aspekte, die einen wesentlichen Einfluss auf Ihren geschäftlichen Erfolg haben.

Ist der Online-Handel eine Geschäftsidee?

Wenn man sich bei Online-Händlern nach Ihren Geschäftsideen erkundig, dann erhält man oft zur Antwort, dass ihr geschäftliches Konzept daraus besteht, einen Web-Shop zu betreiben. Damit scheinen sie davon überzeugt zu sein, dass es über diese Zugehörigkeit zur Branche der Internet-Händler hinaus keine dezidierte Geschäftsidee braucht. Doch hierbei handelt es sich um einen verhängnisvollen Fehler. Bei dieser eingeschränkten
Definition einer Geschäftsidee fehlen nämlich entscheidende Elemente. Doch genau von diesen hängt letztlich der Erfolg eines Unternehmens ab.

Wenn Sie also gute Voraussetzungen für einen erfolgreichen Geschäftsverlauf schaffen wollen, dann sollten Sie sich von Anfang an auf die Entwicklung einer guten Geschäftsidee konzentrieren. Doch welche Elemente gehören für einen Online-Händler eigentlich zwingend dazu? Es kommt vor allem auf diese drei Themen an:

1. Produktbereich
2. Zielgruppe
3. Kaufanreize

Betrachten wir die genannten Themen näher. Die Festlegung eines Produktbereiches bestimmt, mit welcher Art von Artikel Sie im Internet handeln wollen. Hierbei ist die mögliche Bandbreite fast unbeschränkt gross. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, auf welche Produkte sich Ihr Shop spezialisiert. Hiervon ist zum Beispiel abhängig, wie gross Ihre
potenzielle Zielgruppe ist.

Die Definition der Zielgruppe bildet den zweiten thematischen Schwerpunkt für Ihre Geschäftsidee. Hiermit legen Sie fest, welche Art von Kunden Sie mit Ihren Angeboten vorrangig ansprechen wollen. Bei einigen Produktbereichen gibt es hier bereits eindeutige Vorgaben. Bei anderen hingegen ist es völlig offen, welche Menschen künftig bei Ihnen
einkaufen werden.

Der dritte Aspekt bezieht sich auf Kaufanreize. Diese müssen für Ihre potenzielle Kundschaft die Frage beantworten, warum sie ausgerechnet in Ihrem Shop einkaufen sollen. Vielleicht bieten Sie Produkte an, die ansonsten nicht leicht oder gar nicht zu finden
sind. Vielleicht sind Ihre Preise und Konditionen besonders günstig. Vielleicht bieten Sie

Ihren Besuchern sehr umfangreiche Informationen zu den angebotenen Artikeln. Oder Ihr Kundenservice ist besonders umfassend und kundenfreundlich. Egal welchen Schwerpunkt Sie hier setzen: Sie müssen Ihrer Zielgruppe einen überzeugenden Grund bieten, sich für einen Einkauf in Ihrem Shop zu entscheiden.

Wie wichtig ist die Geschäftsidee für den Erfolg?

Sie haben bisher erfahren, aus welchen drei Bestandteilen eine Geschäftsidee im E- Commerce zwingend bestehen muss. Doch wie profitieren Sie eigentlich von einer guten Geschäftsidee und wirkt sich ihre Qualität auf Ihren geschäftlichen Erfolg aus?

Zum einen gibt die Geschäftsidee vor, wie erfolgreich Ihr Shop maximal werden kann. Wenn Sie mit einem exotischen Produkt handeln, dass nur sehr wenige Menschen interessiert, dann steht Ihnen ein kleineres Kundenpotenzial zur Verfügung als wenn  Sie mit einem Massenartikel handeln, der für fast jeden Verbraucher interessant ist. Dem steht entgegen, dass Sie in einer eher exotischen Nische kaum gegen Konkurrenten ankommen müssen. Sind Sie stattdessen an einem Massenmarkt aktiv, dann stehen Sie einem erheblichen Mitbewerb gegenüber. Das senkt nicht nur Ihre Umsatzchancen, sondern zwingt Sie auch immer wieder, Ihre Preise an die der Konkurrenz anzugleichen.

Die nächste Frage ist, wie gut sich Ihre Geschäftsidee für den Aufbau von Stammkunden eignet. Wenn Sie zum Beispiel mit Ständern für Tannenbäume handeln, dann ist Ihre Zielgruppe zwar sehr gross. Allerdings wird jeder Kunde das Produkt nur einmal benötigen. Es gibt also keinen Grund für Ihre Kunden, durch regelmässige Einkäufe zum Stammkunden zu werden.

Wie finde ich eine Geschäftsidee?

Kommen wir zu der wichtigen Frage, wie Sie als Online-Händler überhaupt an eine gute und erfolgreiche Geschäftsidee gelangen. Natürlich kann es sein, dass Sie das Glück haben, dass Sie eine zündende Geschäftsidee überhaupt auf den Gedanken gebracht hat, sich mit einem Web-Shop selbständig zu machen. Allerdings geht es nicht vielen Gründern so. Viel häufiger ist die Situation, dass zuerst die Entscheidung gefällt wird, selbständig arbeiten zu wollen. Erst danach beschäftigt man sich dann mit der Frage nach dem passenden Geschäftsgegenstand.

Eine wirklich gute Idee besteht darin, zunächst von den eigenen Interessen, Leidenschaften, Fähigkeiten und Kenntnissen auszugehen. Es ist viel Wert, wenn Sie sich mit Ihrem künftigen Geschäftsgegenstand bereits sehr gut auskennen. Ist das der Fall, dann fällt es Ihnen deutlich leichter, zum Beispiel ein erfolgreiches Sortiment zusammenzustellen. Auch wichtige Entscheidungen fällen Sie mit mehr Souveränität als ein Unternehmer, dem sein eigener Produktbereich zu Beginn noch weitgehend fremd ist.

Wenn es dann darum geht, die Zielgruppe zu bestimmen, den Shop mit Inhalten zu füllen und Kaufanreize zu schaffen, dann sind Sie ebenfalls im Vorteil. Durch Ihre eigenen Interessen kennen Sie ja die Rolle des Käufers in diesem Bereich schon ganz genau. Sie können sich daher sehr gut vorstellen, was Sie Ihren eigenen Kunden bieten müssen, damit sie sich in Ihrem Shop wohlfühlen.

Wenn Sie in Sachen Geschäftsidee in Bezug auf Ihre eigenen Leidenschaften nicht fündig werden, müssen Sie sich stattdessen aktiv auf die Suche danach machen. Das gelingt am besten, indem Sie sich ganz bewusst mit der Gründerszene und mit den Geschäftsideen anderer Unternehmen beschäftigen und kritisch auseinandersetzen.

Lässt sich das Potenzial einer Idee im Vorfeld ermitteln?

Natürlich würden Sie als Shop-Betreiber gerne bereits im Vorfeld wissen, wie erfolgreich Ihre Geschäftsidee einmal werden kann. Dazu dient Ihnen eine Potenzialanalyse. Im Idealfall arbeiten Sie hierzu mit einem Businessplan. Dabei handelt es sich um ein Planungsinstrument, das Sie dabei unterstützt, Ihren Geschäftsverlauf für die nächsten Jahre zu prognostizieren. Im Businessplan werden die wahrscheinlichen Einnahmen den geschätzten Ausgaben gegenübergestellt. Die Prognosen über die Einnahmen müssen dabei auf möglichst konkreten Faktoren beruhen.

Machen Sie sich also zum Beispiel mit der allgemeinen Marktsituation in Ihrem Geschäftsbereich vertraut. Schätzen Sie die Grösse Ihrer Zielgruppe ein, entwickeln Sie einen Eindruck von der Konkurrenzsituation und verschaffen Sie sich einen Überblick über die aktuellen Marktpreise Ihrer künftigen Produkte. Nun können Sie auf der Basis dieser Zahlenwerte einschätzen, mit welchen monatlichen Umsätzen zu rechnen ist.

Auf der anderen Seite müssen Sie nun passend hierzu die Kosten simulieren. Machen Sie sich also Gedanken über alle Arten von Ausgaben, die auf Sie zukommen. Das betrifft zum Beispiel Raumkosten, Personalkosten, Ausgaben für die Einrichtung und ähnliche Kosten. Hierbei sind vor allem auch Ihre Einkaufskosten sehr wichtig. Finden Sie also heraus, was Sie bei Ihren künftigen Lieferanten für die Produkte in Ihrem Sortiment zahlen müssen.

Nun können Sie Einnahmen und Ausgaben einander gegenüberstellen und präzise ausrechnen, wie hoch Ihre Gewinne ausfallen werden und ob sich der Geschäftsbetrieb lohnen kann. Wenn Sie hier ehrlich mit sich selbst umgegangen sind und keine Wunschzahlen produziert haben, kennen Sie jetzt also das Potenzial Ihrer Geschäftsidee.

Unser Fazit: Nehmen Sie sich für die Ideenfindung viel Zeit

Gute Ideen kommen nicht von selbst und nicht über Nacht zu Ihnen. Zwar kommt es immer wieder dazu, dass man von einer Geschäftsidee mehr oder weniger überrascht werden. In der Regel ist die Entwicklung eines geschäftlichen Konzeptes aber eher das Ergebnis eines längeren Prozesses des Nachdenkens und der Recherche. Nehmen Sie sich hierfür in jedem Fall ausreichend viel Zeit. Bedenken Sie, dass Sie Ihre Geschäftsidee im besten Fall über sehr lange Zeit begleiten wird. Eile ist hier kein guter Berater.

Ebenso viel Zeit sollten Sie sich dafür nehmen, Ihre Geschäftsidee kritisch zu überprüfen. Brechen Sie die eigentliche Gründung nicht übers Knie, sondern setzen Sie auf die Beschaffung von belastbaren Informationen, Zahlen und Daten. Je fundierter Sie hier vorgehen, desto sicherer werden Sie in Ihrer Einschätzung darüber, ob es sich bei einer bestimmten Geschäftsidee wirklich um ein Konzept mit guten Zukunftschancen handelt oder nicht.

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