Up to date zu bleiben, ist in der Logistik existenziell. Aber was sind die zurzeit angesagten Trends, um die man als Unternehmer im Transportbereich nicht herumkommt? Ein Blick auf die sieben wichtigsten aktuellen Themen, mit denen sich jeder Logistik-Unternehmer beschäftigen sollte.
Weniger Lohnkosten bei erhöhter Produktivität: Autonome Roboter sind ein wesentlicher Baustein für effektive Logistik. Die intelligenten Systeme navigieren selbstständig durch Lagerhallen. Sie erkennen die Waren mithilfe von Sensoren (Internet of Things), lernen dabei und optimieren die Lagerprozesse. In den letzten Jahren hat sich die Robotik ständig weiterentwickelt. Die Maschinen werden heute von KI-Systemen gesteuert und arbeiten in koordinierten Gruppen für komplexe Aufgaben zusammen (Schwarm-Robotik).
Der Einsatz von Robotern ist auch eine Antwort auf gestiegene Kundenerwartungen. Ein schneller und reibungsloser Versand, den der Kunde in Echtzeit verfolgen kann, ist mittlerweile Standard – und Teil der Qualitätsbewertung von Onlineshops. Autonome Roboter (Sortierroboter, Packroboter, Pick-and-place-Roboter usw.) garantieren eine schnelle Auftragsabwicklung zu niedrigeren Kosten.
Naturkatastrophen, politische Krisen, Pandemien – all das sind Themen, mit denen sich auch die Logistik beschäftigen muss. Die Antwort der Transportwirtschaft auf die zunehmende Unsicherheit heisst resiliente Lieferketten. Risiken lassen sich durch Flexibilität in allen Bereichen bekämpfen. Auch hier kommt wieder KI ins Spiel: Predictive Analytics sehen Gefahren frühzeitig kommen, um genug Zeit für eine Reaktion zu haben – zum Beispiel auf Engpässe.
Eine weitere Antwort auf globale Krisen ist Nearshoring, also die Verlagerung von Geschäftsprozessen in nahegelegene Länder. Auch hier können sich Änderungen positiv auf eine resiliente Supply Chain auswirken.
Multimodalität statt Direktverkehr – unterschiedliche Verkehrsträger für einen geschlossenen Transportprozess. Dazu gehören Strasse, Schiene, Schiff- und Luftfahrt. Zunehmend spielen auch autonome Systeme wie Drohnen oder Roboter eine Rolle, vor allem auf der letzten Meile (Last Mile Delivery).
Voraussetzungen für multimodale Transporte sind standardisierte Behälter und optimierte Schnittstellen, um eine nahtlose Verknüpfung der Transportmittel zu ermöglichen. Digitale Plattformen und Echtzeit-Tracking verbessern Transparenz und Koordination. In globalen Lieferketten sind multimodale Systeme unverzichtbar, aber auch im regionalen Transport trägt die Aufteilung auf mehrere Verkehrsträger zur Resilienz der Lieferketten bei.
Das IT-System ist das Herz eines jeden Unternehmens. Und damit auch ein potenzielles Angriffsziel. Insbesondere die Schnittstellen zwischen Lagerverwaltungssystemen, IoT-Geräten und Cloud-Plattformen sind davon betroffen. Es gibt drei Ansätze, mit denen Logistik-Unternehmen diesen Bedrohungen begegnen:
Eine besonders sichere Strategie ist der Zero-Trust-Ansatz: Kein Benutzer und kein Gerät gilt automatisch als vertrauenswürdig, unabhängig vom Standort oder vom Netzwerk. Zwar erhöht die Zero-Trust-Architektur die allgemeine Resilienz und den Schutz von wertvollen Daten, allerdings kann das grundsätzliche Misstrauen auch zu Verzögerungen oder mehr Fehlalarmen führen.
Klimaschutz, CO₂-Reduzierung und der Green Deal – speziell im Logistik-Bereich ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema. Die gesetzlichen Vorgaben werden immer strenger. Auch wenn das Ziel der Null-Emissionen noch in weiter Ferne liegt, tun Logistik-Unternehmen gut daran, die Weichen in Richtung nachhaltiger Prozesse zu stellen. Ansatzpunkte dafür sind:
Proaktives Handeln zahlt sich aus. Unternehmen, die mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen CO₂-Ziele erfüllen, haben eine optimale Ausgangsposition für die Zukunft.
Höhere Gewinnmargen durch flexible Preise? Dynamic Pricing macht es möglich. Die Idee dahinter ist die Anpassung von Frachtraten an Nachfrage, Verfügbarkeit und Marktbedingungen. Intelligente Systeme berechnen realistische Preise, die sich an den Treibstoffkosten, dem Verkehrsaufkommen und Transportkapazitäten orientieren. Dieses Verfahren sichert Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz.
Wichtig dabei sind ein hohes Mass an Transparenz und personalisierte Angebote an die Kunden. Sonst besteht die Gefahr, Geschäftspartner zu verlieren, die sich auf statische Preise verlassen und damit kalkulieren.
KI und kein Ende. Künstliche Intelligenz ist das Zukunftsthema Nummer 1 – auch in der Logistik. Die Erwartungen sind hoch. Für Transportunternehmen ist es allerdings wichtig, gezielt und vernünftig zu investieren. Vieles, was als KI verkauft wird, basiert auf herkömmlicher Programmierung. Es kommt darauf an, realistische Vorteile zu nutzen und keine Ressourcen zu verschwenden. Einsatzbereiche für Künstliche Intelligenz in der Logistik sind:
Festzuhalten ist, dass KI vor allem bei Routinearbeiten gewinnbringend eingesetzt werden kann. Wer es nicht tut, vergrössert den Abstand zur Konkurrenz und wird auf lange Sicht nicht mehr wettbewerbsfähig sein.
Die wichtigsten Trends in der Logistik haben fast immer mit den Mega-Trends Nachhaltigkeit und Künstliche Intelligenz zu tun. Es ist wichtig, die Entwicklungen im Auge zu behalten, um den Anschluss nicht zu verlieren.
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